Immer mehr Steingärten zerstören Artenvielfalt, auch in Garbsen.

Ein Traum von einem Garten. Foto: Ute Glenewinkel/GCn

Garbsen – Steingärten werden in Deutschland immer beliebter. Darunter leidet die Artenvielfalt in den Städten und Gemeinden, so auch in Garbsen.

Das Problem von vielen aktuellen Steingärten ist – vom Design abgesehen: Sie enthalten wenig oder gar keine Pflanzen. Häufig werden zudem Neophyten gepflanzt, die sich außerhalb des Gartens ausbreiten und die heimischen Pflanzen verdrängen und hiesigen Tieren kaum oder gar keine Nahrung bieten. Zudem stammen die Steine meist nicht aus dem heimischen Steinbruch, sondern überwiegend aus China oder Indien.

Kein schöner Anblick. Ein Vorgarten in Havelse./GCN

Gerade Vorgärten und kleine Grünflächen haben eine besondere Bedeutung für die Artenvielfalt und das Klima in der Stadt. Sie bilden ökologische Trittsteine für Pflanzenarten, Insekten und Vögel, die auf der Suche nach Nahrung und Nistplätzen von Trittstein zu Trittstein wandern. Grünflächen liefern saubere, frische Luft. Kies- und Steinflächen heizen sich dagegen stärker auf, speichern Wärme und strahlen sie wieder ab. Für das Stadtklima wird die Zunahme an Kies- und Steingärten zum Problem, vor allem, wenn zusätzlich notwendige Kaltluftschneisen durch neue Bebauungen wegfallen.

Kombination Steine und Grün. Leserin Ute Glenewinkel aus Garbsen hat hier alles richtig gemacht./GCN

Es ist ja nicht verkehrt einen Steingarten anzulegen, aber dann sollte man es richtig machen.

„Echte Steingärten“
Es ist durchaus zwischen „echten Steingärten“ und den neuen Steingärten (Steinwüsten) zu unterscheiden. So haben Steingärten bereits seit Beginn des 20. Jahrhunderts in die Gartenkultur Eingang gefunden. Zweck des Steingartens ist es, unter Verwendung von Kies, Steinen oder Splitt, einen optimalen Standort für Pflanzen aus der Gebirgsflora oder für trockenheitsverträgliche Pflanzen herzustellen. Ein vielfältig gestalteter Steingarten kann daher durchaus artenreich sein.