App-Entwicklung aus Hannover: „Maphi“ macht Mathe-Lernen zum Kinderspiel

Die Entwickler von Maphi - Tobias Jahn (li.), Lars Melchior (Mitte), Christoph Stiller (re.) (Foto: hannoverimpuls)

Punkt- und Strichrechnung, Distributivgesetz oder lineare Gleichungen. Der Gedanke an Mathematik lässt die meisten Schülerinnen und Schüler zum Auftakt des neuen Schuljahres jetzt schon stöhnen. Die kostenlose Mathe-App „Maphi“ von der Edutapps GmbH will das ändern. Spielerisch sollen die Kids Mathe lieben lernen – und Eltern ihr Wissen auffrischen können.

Garbsen – „Mathe kann schön sein“, sagt Lars Melchior. Der Physiker ist einer von den drei Gründern der Edutapps GmbH, die uns Rechenmuffeln das Thema anschaulich und vor allem spielerisch vermitteln wollen. Ihre Mathe-App „Maphi“ steht seit Juli in den App-Stores zum kostenlosen Download bereit und das Feedback ist gigantisch: Bereits weit über 3.000 Downloads können die Unternehmer zufrieden verzeichnen. Und das, trotz Ferien. Was die Gründer aber noch viel mehr freut: In wenigen Wochen hat die neue Mathe-App bereits Hunderte von Fünf-Sterne-Bewertungen aus aller Welt erhalten.

„Das bestärkt uns, beim Programmieren unserer App weiter Vollgas zu geben“, erläutert Melchior. Den gesamten Content von Grundlagen der Mathematik über Bruchrechnen bis hin zu linearen Gleichungen haben die drei Unternehmer – Lars Melchior und Tobias Jahn sind Physiker, Christoph Stiller ist Betriebswirt – selbst programmiert. Viele weitere Themen aus dem Mathe-Universum sollen folgen.

So sieht die App aus, einfach und leicht verständlich (Foto: hannoverimpuls)

Das Prinzip der App ist einfach: User rufen sich genau das Thema auf, welches sie üben und/oder lernen möchten. Und los geht’s: Bei den Grundrechenarten beispielsweise beginnt das Tutorial mit einfachen Übungen. Durch Tippen auf den Bildschirm wird die Aufgabe aktiviert und das System bietet mehrere Lösungen in Multiple-Choice an. Dabei gibt der Avatar „Maphi“, der an einen niedlichen Waschbären erinnert, Tipps, lobt richtige Antworten oder weist nochmal auf Hürden wie die Rechenregel „Punkt- geht vor Strichrechnung“ hin. Das verspricht autodidaktisches Mathelernen ohne Frusterlebnis.

Die Bedienung ist durch intuitive Nutzerführung mit Touchscreen kinderleicht. Wer einen Level erfolgreich abgeschlossen hat, sammelt Medaillen, für die er später Belohnungen freischalten kann. Die App liegt bereits in Deutsch und Englisch vor, Spanisch soll demnächst folgen. Die aktuellen Inhalte beschäftigen ein Mathe-Ass rund 30 Minuten, alle anderen entsprechend länger. Jede Woche kommen neue Wissensgebiete dazu.

Der digitale Matheschlaubär kommt gut an – auch bei den Expertinnen und Experten der Leibniz Universität Hannover. Die ersten Kooperationsgespräche laufen bereits. Seit Mai arbeitet das in 2018 gegründete Start-up übrigens in der der VentureVilla Hannover. Damit ist es Teil eines 100-tägigen Accelerator-Programms, bei dem neue Unternehmen individuelle Unterstützung, Beratung und Austausch mit erfahrenen Gründungsteams sowie Mentoren/innen erhalten. Tobias Quebe, Geschäftsführer der VentureVilla, ist begeistert: „Die drei von Edutapps passen bestens in unser Programm. Der Markt ist für die Mathe-App mit rund 45 Millionen Schülerinnen und Schülern im deutsch- und englischsprachigen Raum riesig. Das Gründungsteam hat immenses technisches Know-how. Jetzt gilt es, das Geschäft strategisch gut auszurichten. Am Demoday (9. August), unserem Abschlussevent des Accelerators, präsentieren die Drei ihr Konzept etlichen potenziellen Investoren.“

„Accelerator wie die VentureVilla in Hannover sind für den wirtschaftlichen Erfolg von Gründerinnen und Gründern ganz wesentlich. Darüber hinaus halten sie junge, dynamische Unternehmen am Wirtschaftsstandort“, sagt Dr. Adolf M. Kopp, Geschäftsführer von hannoverimpuls.

„Wir haben noch viel vor mit Maphi. So wollen wir demnächst auch Textaufgaben bieten“, erklärt Lars Melchior. Wer also zu Beginn des neuen Schuljahres an seinen Mathefähigkeiten spielend feilen möchte, der sollte sich die kostenlose App unbedingt downloaden und starten. So lernt man etwa, dass das Distributivgesetz bei Aufgaben mit Klammern hilft. Mehr sei hier nicht verraten, denn, so die drei Unternehmer: „Die beste Art Mathe zu lernen, ist selbst zu rechnen.“

GCN/jh