Überteuertes Wohnen auch in Garbsen? Leserbrief einer frustrierten Wohnungssuchenden

Themenfoto: A+R Wecks

Garbsen – Michaela L. aus Garbsen hat uns einen Leserbrief geschrieben. Anlass dazu war der heute bei uns veröffentlichte Bericht über die teuren Immobilienpreise in Niedersachsen, über eine Preissteigerung von teilweise 54%.

Michaela schrieb Folgendes:

„Ich wohne seit über 30 Jahren in Garbsen und habe hier meine 4 Kinder grossgezogen. Anfangs wohnten wir in Alt-Garbsen in einer 4-Zimmer-Wohnung zur Miete. Danach zogen wir ins eigene Haus, was damals noch gut finanzierbar war. Als wir  1995 unser Haus verkauften ( weil mein Mann arbeitslos wurde) bekamen wir noch den Preis, den wir auch bezahlt haben. Wir zogen wieder in eine Mietwohnung.  Jetzt wo die Kinder aus dem Haus sind möchte ich gern mit meinem Mann in eine kleinere Wohnung ziehen. Mein Mann ist Rentner.

Wir suchen seit Monaten nach einer geeigneten Wohnung. Entweder die Mieten sind zu hoch (wir sollten 600,–€ Kalmiete) für eine 2-Zimmerwohnung zahlen oder wir werden nicht genommen, weil die Rente meines Mannes und mein Einkommen zu gering sind. Es stehen bei günstigen Wohnungen viele Interessenten auf den Listen der Vermieter, sodass wir keine Chance haben. Kaufen können wir uns total sparen, die Preise sind so hoch geworden, dass wir das nie finanzieren könnten. Häuser, die in Garbsen damals 200.000 € gekostet haben, werden heute für 380.000€ verkauft.

Wir fragen uns wer sich das noch leisten kann? Kriegen junge Familien mit Kindern mit normalem Einkommen ein Einfamlienhaus für 500.000€ finanziert? Was ist, wenn die Universität fertig ist und die ganzen Studenten und Mitarbeiter nach Garbsen ziehen möchten? Was machen Rentner mit wenig Einkommen, kinderreiche Familien mit Durchschnittseinkommen? Wir hoffen sehr, dass sich Vermieter und Stadt diesem Problem annehmen und Rücksicht auf die „normalen“ Leute nehmen.“

GCN/Michaela L. aus Garbsen