Festnahme in Garbsen bei bundesweiter Razzia gegen Schleuserbanden

Bundesweiter Einsatz der Staatsanwaltschaft und Bundespolizei/Foto: Bundespolizei

Garbsen – Festnahme in Garbsen bei bundesweiter Razzia gegen Schleuserbanden.

In einer konzertierten Aktion gegen die gewerbsmäßige Schleusungskriminalität hat die Bundespolizeidirektion Hannover heute einen bedeutenden Schlag gegen eine überwiegend irakische Tätergruppierung geführt. Der Großeinsatz, der im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hannover durchgeführt wurde, konzentrierte sich auf Niedersachsen, insbesondere den Großraum Hannover, und Berlin.

Im Fokus der Ermittlungen in Garbsen stand die Festnahme eines 23-jährigen Mannes, der ursprünglich aus Berlin stammt. Der junge Mann, der sich bei seiner Freundin in Garbsen aufhielt, wurde im Rahmen der umfangreichen Einsatzmaßnahmen festgenommen. Parallel dazu erfolgte die Durchsuchung einer weiteren Wohnung eines 43-jährigen in Garbsen, so der Sprecher der Staatsanwaltschaft Hannover, Oliver Eisenhauer. Diese Aktionen sind Teil der insgesamt 14 Objekte umfassenden Durchsuchungsbeschlüsse.

Die Bundespolizei, unterstützt von 260 Einsatzkräften, konnte zwei Haftbefehle vollstrecken, darunter einen Europäischen Haftbefehl, der von den österreichischen Strafverfolgungsbehörden initiiert wurde. Die Tätergruppierung steht im Verdacht, in großem Umfang Ausländer gewerbs- und bandenmäßig in die Europäische Union geschleust zu haben. Die geschleusten Personen wurden unter extremen Bedingungen, oft auf der Ladefläche von Kleintransportern, ohne angemessene Versorgung und unter größter Gefahr transportiert.

Die enge Zusammenarbeit mit den österreichischen Polizei- und Justizbehörden spielte eine entscheidende Rolle bei der Aufdeckung und Unterbindung dieser grenzüberschreitenden Schleusungstaten. Als Beweismittel wurden verschiedene Datenträger, darunter Mobiltelefone, Laptops und Speichermedien, sowie zwei Schusswaffen und weitere nach dem Waffengesetz verbotene Gegenstände sichergestellt.

Die Ermittler erhoffen sich durch die Auswertung des beschlagnahmten Beweismaterials weitere Ansatzpunkte, um das Schleusernetzwerk weiter aufzuhellen und zu zerschlagen. Ein wesentliches Ziel ist es, die lebensgefährlichen Schleusungen zu verhindern.

Einsatzleiter Bundespolizei Helgo Martens betonte die Bedeutung des Einsatzes: „Der stundenlange und grenzüberschreitende Transport von Menschen in menschenunwürdigen Bedingungen stellt eine der gefährlichsten Formen der Schleuserkriminalität dar. Der heutige Einsatz war entscheidend, um weitere Taten der Beschuldigten zu unterbinden und ein klares Signal gegen diese Form der Kriminalität zu setzen.“

Die Festnahme in Garbsen und die damit verbundenen Durchsuchungen markieren einen wichtigen Schritt im Kampf gegen die organisierte Schleuserkriminalität und unterstreichen die Bedeutung der regionalen Kooperation in solchen grenzüberschreitenden Ermittlungen.

GCN/bs